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Bisexualität und Pansexualität

Die Welt ist bunt! Und auch in Sachen sexuelle Orientierung gibt es eine Vielfalt an Möglichkeiten. Wenn du dich zu deinem eigenen, aber auch zu anderen Geschlechtern hingezogen fühlst, bist du vielleicht bisexuell. Und wenn dir das Geschlecht in Sachen Sexualität vollkommen egal ist, kann es sein, dass du pansexuell bist. Das alles ist vollkommen normal und bestimmt kein Grund zur Sorge! Genieße es, Erfahrungen zu sammeln und steh zu dir selbst – egal, mit wem du Sex haben möchtest und in wen du dich verliebst.

Was meint Bisexualität? Und was meint Pansexualität?

Beide Begriffe, Bisexualität und Pansexualität, haben viele Überschneidungen. Und das ist auch verständlich – immerhin beschrieben sie ja unterschiedliche sexuelle Orientierungen.

Der Begriff Bisexualität meint üblicherweise, dass man sich sowohl zu Frauen als auch zu Männern hingezogen fühlt. Er kann aber auch deutlich machen, dass man mehrere Geschlechter romantisch und/oder sexuell anziehend findet und schließt so auch die Vielfalt von Geschlechtern ein.

Der Begriff Pansexualität bezeichnet hingegen die Anziehung zu Menschen, unabhängig von deren Geschlecht. Pansexuelle Menschen fühlen sich also zu Personen hingezogen, basierend auf deren ganz individuellen Eigenschaften, nicht aber basierend auf deren Geschlecht. Damit wird Offenheit für die gesamte Bandbreite menschlicher Identitäten und gerade Geschlechtsidentitäten deutlich.

Unterschied zwischen Bi- und Pansexualität

Du musst dich nicht entscheiden

Bi- und pansexuelle Menschen sehen sich oft mit Erwartungen von anderen konfrontiert. Manche verlangen sogar von ihnen, sich für ein Geschlecht zu entscheiden, auf das sie stehen. Das kann ganz schön belastend sein! Und manchmal glauben sie sogar, die sexuelle Orientierung anderer Menschen besser zu kennen, als diese selbst – viele behaupten zum Beispiel, dass Bisexuelle eigentlich schwul oder lesbisch sind. Das stimmt nicht! Bi- und Pansexualität sind ganz normale Orientierungen, genau wie Hetero-, Homo-, oder Asexualität auch.

Bisexualität und Pansexualität – Was ist der Unterschied?

Der Begriff Bisexualität meint klassischerweise, dass man sowohl auf Frauen als auch auf Männer steht. Pansexualität hingegen meint Menschen, für die das Geschlecht in Sachen Sexualität keine Bedeutung hat: Männer, Frauen, aber etwa auch inter*- oder genderfluide Menschen können als anziehend empfunden werden. Die Unterscheidung zwischen Bi- und Pansexualität ist jedoch umstritten und wird teilweise auch komplett ablehnt. Nutze daher einfach den Begriff, der sich für dich am besten anfühlt – falls du deine sexuelle Orientierung überhaupt beschrieben möchtest, denn du musst dich nicht festlegen.

Auch wenn von dir vielleicht erwartet wird, dass du dich festlegst – es geht niemanden etwas an, zu wem du dich hingezogen fühlst, mit wem du Sex haben willst und für wen du Gefühle entwickelst. Und bei all dem muss das Geschlecht nicht ausschlaggebend sein. Versuche, dich von solchen Erwartungen abzugrenzen, und entscheide selbst, wer dir gut tut. Sich dabei alle Möglichkeiten offen zu halten, kann eigentlich nie falsch sein...

Auf wen stehst du?

Auch in Sachen Liebe, Sex und Partnerschaft braucht es keine Festlegung. Wenn du auf verschiedene Geschlechter stehst, ist das völlig in Ordnung – und völlig normal! Jeder Mensch hat eben seine ganz eigenen Wünsche, Vorlieben und Bedürfnisse. Lebe deine Sexualität mit den Menschen aus, zu denen du dich hingezogen fühlst. Ganz gleich, ob diese sich als Frauen oder Männer identifizieren, inter* sind oder sich gar nicht einem bestimmten Geschlecht zuordnen wollen.

»Für mich gibts kein bestimmtes Schema. Ich verliebe mich in Menschen, und die sind einfach immer unterschiedlich. Das macht das Dating doch erst so spannend!«
Lilli, 24 Jahre

Ganz unabhängig von deiner sexuellen Orientierung: Wenn du jemandem näherkommst, ist auch der Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen (STI) wichtig. Deine (Sex-)Partnerin oder dein (Sex-)Partner ist hier genau die richtige Ansprechperson, denn dein Gegenüber macht sich hierzu bestimmt auch Gedanken. Ergreif ruhig die Initiative und sprich das Thema Safer Sex offen an. Das schafft Vertrauen und so lernt man sich gleichzeitig auch besser kennen.

Diskriminierung von Bi- und Pansexualität: Gemeinsam für mehr Akzeptanz

Bisexuelle und pansexuelle Menschen sind weltweit – und leider auch in Deutschland – immer noch mit Diskriminierung und Vorurteilen konfrontiert. Oft geht es dabei auch darum, dass diese sexuellen Orientierungen in der Gesellschaft unsichtbar gemacht oder ignoriert werden. Dieses Phänomen hat sogar einen eigenen Namen – man spricht häufig von »Bi- and Pan-Erasure«. Dabei gehören Bi-u und Pansexualität neben Heterosexualität eigentlich zu den häufigsten sexuellen Orientierungen.

Die Gründe, warum Pan- und Bisexualität in der Gesellschaft oft unsicher sind, sind vielschichtig. Neben Unsicherheiten stecken oft auch Vorurteile und falsche Annahmen dahinter. So wird manchmal behauptet, dass beide, Bi- und Pansexualität, gar keine »echten« sexuellen Orientierungen seien, sondern nur »Übergangsphasen« hin zu Homosexualität. Oder es wird angenommen, dass eine bisexuelle Person »eigentlich heterosexuell« ist, wenn sie eine Beziehung mit einer Person eines anderen Geschlechts hat. Gerade bei Pansexualität wird sogar oft behauptet, dass das nur eine moderne Erfindung sei. Solche Vorstellungen sind falsch! Und sie erschweren es bi- und pansexuellen Menschen, ihre Identität offen auszuleben und gesellschaftliche Akzeptanz zu erfahren.

Gerade Vorurteile und Diskriminierung können erhebliche Folgen für das psychische Wohlbefinden, die Gesundheit und die Lebensqualität von Menschen haben. Deshalb ist es wichtig, anzuerkennen, dass jede Person – unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung – das Recht auf Gleichbehandlung, persönliche Freiheit und den Schutz vor Benachteiligung hat.

Die Förderung von Sichtbarkeit und die aktive Bekämpfung von Diskriminierung sind eng miteinander verbunden. Durch Aufklärung, Bildungsangebote, aber etwa auch durch die Darstellung unterschiedlicher sexueller Orientierungen in Medien können Vorurteile aufgebrochen und ein Bewusstsein für die Vielfalt menschlicher Identitäten geschaffen werden.

Aber auch im persönlichen Umfeld können alle dazu beitragen, sich gegen Diskriminierung einzusetzen und Veränderungen voranzutreiben: Respektvolles Zuhören, das Hinterfragen eigener Annahmen und die Unterstützung von Freund*innen und Familienmitgliedern in ihrer Selbstentfaltung sind entscheidende Schritte. Denn Sichtbarkeit bedeutet nicht nur, präsent zu sein, sondern auch, anerkannt und wertgeschätzt zu werden – und das gilt für jeden Menschen, unabhängig von der sexuellen Orientierung.

In einer Welt, die auf Respekt und Offenheit basiert, kann Vielfalt nicht nur existieren, sondern auch gefeiert werden. Sichtbarkeit und Antidiskriminierung sind daher nicht nur Anliegen einzelner Gruppen, sondern eine gemeinsame Verantwortung, um eine gerechtere und inklusivere Gesellschaft zu schaffen.

Bisexualität bezeichnet die sexuelle, romantische und/oder emotionale Anziehung zu mehr als einem Geschlecht. Dies schließt in der Regel sowohl das eigene Geschlecht als auch andere Geschlechter mit ein; man steht etwa auf Frauen und Männer. Dabei ist die Anziehung aber immer ganz individuell und kann auch je nach Geschlecht variieren – man steht zum Beispiel mehr auf Frauen, aber auch etwas auf Männer.

Pansexualität beschreibt die sexuelle, romantische und/oder emotionale Anziehung zu Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht. Für Pansexuelle spielt das Geschlecht also keine Rolle bei der Frage, ob man jemanden attraktiv findet oder nicht.

Der Hauptunterschied liegt in der Definition: Während Bisexualität meist als Anziehung zu mehr als einem Geschlecht verstanden wird, bedeutet Pansexualität, dass das Geschlecht keine Rolle bei der Anziehung spielt. Beide sexuellen Orientierungen überschneiden sich aber oft und auch der Unterschied zwischen beiden ist umstritten und wird manchmal sogar abgelehnt.

Unterstützung beginnt mit Respekt und Offenheit. Zuhören, ohne zu urteilen, und Respekt gegenüber anderen Personen sind immer wichtig. Und gerade wenn es darum geht, dass jemand bi oder pan ist, sollte man sich von Klischees oder Stereotypen frei machen. Denn Empathie, gegenseitiger Respekt und Verständnis sind der Schlüssel zu einer offenen Gesellschaft, in der sich alle wohlfühlen.