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Sind Mpox (»Affenpocken«) sexuell übertragbar?

Mpox wurden ursprünglich als »Affenpocken (Monkeypox)« bezeichnet, weil sie 1958 erstmals bei Affen entdeckt wurden. Da sowohl eine Übertragung von verschiedenen Tierarten zum Menschen als auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch möglich ist, ist der alte Name jedoch irreführend. Mpox können bei engem Körperkontakt und deshalb auch sexuell übertragbaren werden.

Was sind Mpox (»Affenpocken«)?

Mpox sind eine seltene Viruserkrankung. Sie kann von verschiedenen Tierarten, wie zum Beispiel Affen oder Nagetieren, auf den Menschen übertragen werden. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist ebenfalls möglich – vor allem bei engem Kontakt. Im Gegensatz zu den seit 1980 ausgerotteten Menschenpocken verläuft eine Infektion mit Mpox in der Regel deutlich milder. In den meisten Fällen verschwinden die Krankheitszeichen von Mpox innerhalb weniger Wochen von selbst. In seltenen Fällen kann es jedoch zu Komplikationen kommen.

Wie werden Mpox (»Affenpocken«) übertragen?

Eine Übertragung von Mpox von Mensch zu Mensch ist möglich bei:

  • engem Körperkontakt,
  • Kontakt zum Bläscheninhalt oder Schorf der Pocken,
  • Kontakt zu Geschwüren oder Wunden im Mund,
  • Kontakt mit Körperflüssigkeiten (zum Beispiel Speichel),
  • Kontakt zu Tröpfchen, die beim Atmen und Sprechen ausgeschieden werden,
  • Kontakt zu Kleidung, Bettwäsche, Handtüchern und Essgeschirr einer Person, die sich mit Mpox angesteckt hat,
  • Kontakt mit Sexspielzeug, wenn es gemeinsam mit einer Person, die an Mpox erkrankt ist, genutzt wird.

Das Risiko, sich mit Mpox anzustecken, ist besonders hoch, wenn man die Pocken (Hautveränderungen) berührt oder mit der Flüssigkeit in den Pocken in Kontakt kommt. Eine Ansteckung ist aber auch schon möglich, bevor Hautveränderungen sichtbar sind. Das Virus kann dann zum Beispiel in Gesprächssituationen durch Tröpfchen in der Atemluft übertragen werden.
Zu einer Ansteckung kommt es, wenn das Virus auf Schleimhäute von Augen, Mund, Nase, Penis, Anus oder Vagina gelangt. Aber auch in kleinste Verletzungen der Haut kann das Virus eindringen.

Ob Mpox beim Sex über Sperma oder Vaginalflüssigkeit übertragen werden, ist derzeit nicht abschließend geklärt, scheint aber möglich. Der durch Mpox ausgelöste Hautausschlag kann auch an den Genitalien und im Mund auftreten. Das kann das Ansteckungsrisiko beim Sex erhöhen.

Das Risiko, sich mit Mpox anzustecken, ist jedoch nicht auf sexuell aktive Menschen beschränkt. Jeder Mensch, der engen körperlichen Kontakt mit einer ansteckenden Person hat, kann sich anstecken.

Bei Anzeichen, die auf Mpox hindeuten, solltest du deshalb enge körperliche Kontakte vermeiden und dich sofort von medizinischem Fachpersonal beraten lassen.

Schützen Kondome vor Mpox?

Kondome können das Risiko einer Ansteckung zwar verringern, aber nicht ausschließen. Sie können den direkten Kontakt mit Schleimhautveränderungen im After oder in der Vagina verhindern. Es gibt zudem Hinweise, dass auch in der Samenflüssigkeit vermehrungsfähiges Virus vorkommen kann. Daher sollten Personen, die an Mpox erkrankt sind, auch nach Abheilen aller Haut- und Schleimhautveränderungen acht Wochen lang beim Sex ein Kondom verwenden.

Allerdings kann jede Berührung des Mpox-Ausschlags zu einer Übertragung führen, unabhängig davon, an welcher Stelle des Körpers sich dieser befindet. Solche Ausschläge können einigen sexuell übertragbaren Infektionen ähneln, wie zum Beispiel Herpes und Syphilis. Sie sollten nicht berührt werden.

Gibt es eine Impfung gegen Mpox?

Es gibt Impfstoffe, die ursprünglich zum Schutz vor Menschenpocken entwickelt wurden, und die auch vor Mpox schützen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Impfung vor allem für Menschen, die engen Kontakt zu einer erkrankten Person oder den entsprechenden Laborproben hatten (Postexpositionsprophylaxe). Nach einem solchen Kontakt sollte die Impfung so zeitnah wie möglich, spätestens nach 14 Tagen, erfolgen. Eine vorbeugende Impfung wird derzeit empfohlen für Männer, die Sex mit wechselnden Männern haben, sowie für Mitarbeitende in Speziallaboren. Auch Menschen mit einer Immunschwäche, wie zum Beispiel HIV, können sich gegen Mpox impfen lassen.

Ausführliche Informationen der BZgA und weitere Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Mpox und zur Impfung findest du auf www.infektionsschutz.de.