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Beziehungsformen

Ob du die Zweisamkeit bevorzugst oder eine offene Partnerschaft führst – wie man Beziehungen lebt und welche Beziehungsform dabei für dich die passenste ist, ist immer ganz individuell! Mach dich deshalb von Erwartungen anderer frei und stehe offen zu deinen Wünschen in Sachen Beziehung.

Eine gemischte Gruppe steht Arm in Arm und lacht einander an.

Beziehungsformen sind vielfältig

So unterschiedlich Menschen sind, so unterschiedlich sind auch die Beziehungen, die man führt. Es gibt zum Beispiel:

  • Monogame Beziehungen, in denen Treue besonders wichtig sein kann
  • Offene Beziehungen, bei denen es vielleicht auch um Abwechslung geht
  • Paarbeziehungen, die aus zwei Menschen bestehen
  • Polyamore Beziehungen mit mehreren Personen
  • Feste Beziehungen, wie beispielsweise eine Ehe
  • Lose Beziehungsformen, wie etwa eine Freundschaft Plus
»Mit dem ganzen Thema Beziehung mache ich mir keinen Druck. Und ich weiß, ich bin glücklich - mit und ohne Beziehung.« Michael, 19 Jahre

Doch egal, ob Single oder in einer festen Bindung, auf der Suche nach einer Partnerschaft oder am Anfang einer neuen Beziehung, ob man schon Jahre zusammen ist oder als Mingle eine lose Beziehung wählt, ob man verheiratet ist oder vielleicht auch mit mehreren eine Beziehung führt – Beziehungen gründen immer darauf, was man sich wünscht und welche Bedürfnisse man hat. Und das herauszufinden, kann manchmal schwierig sein, denn oft spielen auch Erwartungen von außen eine Rolle. Sie können Druck ausüben, etwa wenn es darum geht, »endlich« eine Partnerin oder einen Partner zu finden. Versuch dich von solchen Vorstellungen frei zu machen und ganz alleine für dich erstmal herauszufinden, ob und welche Form einer Beziehung sich für dich gut anfühlt.

Beziehungen können sich verändern

Es kann vorkommen, dass sich Wünsche und auch sexuelle Bedürfnisse in einer Beziehung ändern. Und vielleicht nimmt eine oder einer das Thema Treue auch nicht ganz so ernst. Deshalb sollte man immer offen mit einander reden – egal welche Beziehungsform man hat.

Als Single auf der Suche nach Abenteuern?

Urlaubsbekanntschaft, Partyflirt oder Online-Date – manche genießen ihre sexuelle Freiheit und lieben Abwechslung. Daran ist nichts Falsches, denn für viele Menschen sind Sex und Beziehungen einfach zwei getrennte Dinge. Lass dir da nichts anderes einreden! Und übrigens: Gerade wenn man häufig Sexpartnerinnen und Sexpartner wechselt, sollte man beim Sex besonders auf sich aufpassen und an Safer Sex denken.

Junges, heterosexuelles Paar lächelt sich an und hält Händchen.

Frisch verliebt und am Anfang einer Beziehung?

Schmetterlinge im Bauch – der Anfang einer Beziehung ist etwas ganz Besonderes. Man lernt sich kennen, tauscht sich aus über Vorlieben und Abneigungen und findet heraus, worüber man lachen oder auch streiten kann. Und vielleicht redet man auch über die Beziehung selbst, über sexuelle Erfahrungen oder die eigenen Wünsche an die Beziehung. Oft entstehen durch solche Gespräche Vertrauen und gegenseitiges Verständnis. Dabei sollte man jedoch nicht die eigenen Wünsche vergessen: Wie soll die Beziehung sein? Was möchte man – auch in Sachen Sex? Und was will man nicht?

Als Paar keine Augen mehr für Andere?

Sex und Liebe gehören für manche einfach zusammen. Erst in einer festen Beziehung, in der man sich wohl fühlt und vertraut, können sie Sexualität besonders genießen. Und deshalb erübrigt sich für sie auch die Frage, ob ein Flirt außerhalb der Beziehung okay ist. Dennoch sollte das Thema Safer Sex nicht außer Acht gelassen werden. Denn auch ein Paargespräch über Treue, Schutz und Sex kann der Beziehung dienen und Gemeinsamkeit schaffen.

Offen, wenn es um Beziehungen geht?

Jeder Mensch geht seinen eigenen Weg in Sachen Partnerschaft. Und manchmal will man sich dabei auch gar nicht festlegen. Als Mingle in einer unverbindlichen Beziehung, als Teil einer Freundschaft Plus mit gelegentlichem Sex, beim Casual Dating als wiederholter One-Night-Stand, aber auch in einer bewusst offenen Beziehung oder in einer offenen Ehe geht es um Abwechslung und um Zweisamkeit – um das Ausprobieren und Genießen über die klassische Liebesbeziehung hinaus. Und das ist keineswegs falsch – gerade wenn alle Beteiligten damit einverstanden sind.

Polyamorie – Beziehungen gibt es nicht nur zu zweit!

Gefühle sind unberechenbar. Und manchmal fühlt man sich eben zu mehreren Menschen gleichermaßen hingezogen. Das ist im ersten Moment vielleicht verwirrend, für manche aber völlig normal. Und es gibt durchaus Möglichkeiten, in denen das passt – zum Beispiel, wenn man als Triade eine Beziehung zu dritt führt. Solche – sogenannten polyamoren oder auch polyamorösen – Beziehungsformen sind zwar etwas ungewöhnlich, es gibt jedoch Menschen, die genau das glücklich macht. Und warum auch nicht?

»Ich liebe meine Freundin. Und ich liebe meinen Freund. Beide wissen von einander und haben damit kein Problem. Und ich fühle mich einfach nur glücklich, so tolle Menschen in meinem Leben zu haben.« Jan, 24 Jahre

Übrigens: Bei polyamoren Beziehungsformen geht es nicht um Fremdgehen oder um eine offene Beziehung, vielmehr sind alle Partnerinnen und Partner gleichberechtigt. Ehrlichkeit und Respekt sind gerade hier wichtig. Und auch Offenheit zählt, denn jeder und jedem in einer solchen Beziehung sollte klar sein, was man von einander erwartet und wie man mit einander umgeht, aber auch wo Grenzen bestehen und wie man mögliche Konflikte löst.

Du weißt nicht, welche Beziehungsform du willst?

Beziehungen sind vielfältig. Jeder Mensch hat andere Vorstellungen davon. Und manchmal muss man eben auch erst herausfinden, mit wem man wie am liebsten zusammen ist.

Gerade wenn du dir nicht sicher bist, ob und wie du eine Beziehung führen möchtest, solltest du offen bleiben. Du kannst aktiv nach der Traumpartnerin oder dem Traumpartner suchen oder einfach abwarten, bis du weißt, was du willst. Und vielleicht möchtest du auch manches einfach erst mal ausprobieren. In der Liebe und in Beziehungen gibt es kein richtig oder falsch – wichtig ist nur, dass du dich wohl fühlst.

Übrigens: Gerade in einer festen Beziehung ist das Risiko, sich mit HIV oder einer anderen STI anzustecken, eher gering – allerdings nur, wenn beide auch wirklich treu sind und man nicht bereits eine Infektion mit in die Beziehung bringt. Das sollte man klären, bevor man auf Safer Sex verzichtet – neben klaren Absprachen am besten auch mit einem gemeinsamen HIV-Test und einer ärztlichen Beratung zum Thema STI.

Gespräche sind wichtig – egal in welcher Beziehung! 

Selbst wenn du dich bei Beziehungsformen vielleicht nicht festlegen möchtest – Gespräche sind immer wichtig. Denn du entscheidest nicht nur selbstbewusst und unabhängig, wen, wann und wie du liebst, sondern solltest das auch deinem Gegenüber mitteilen. So vermeidet man Missverständnisse und womöglich sogar Konflikte. Außerdem schafft man zugleich gegenseitiges Vertrauen, Respekt für einander und Einvernehmlichkeit. Und das gilt übrigens auch für ein Gespräch über Safer Sex, denn auch hier solltest du auf dein Gefühl vertrauen und darauf, dass sich auch deine Partnerin oder dein Partner hierzu Gedanken macht. Ergreif also ruhig die Initiative und sprich die Themen, die dir wichtig sind, einfach offen an.