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HIV-Therapie

Auch wenn HIV noch nicht heilbar ist, so gibt es bereits seit über 25 Jahren wirksame Medikamente. Mit ihnen können HIV-positive Menschen ein fast normales Leben führen und auch ihre (Sex-)Partnerinnen oder (Sex-)Partner vor einer Ansteckung schützen.

Schwules Paar in leichter Bekleidung schaut gemeinsam auf ein Tablet, einer der Männer erklärt etwas.

Wie funktioniert die HIV-Therapie?

Bei einer HIV-Therapie – auch antiretrovirale Therapie (ART) genannt – werden in der Regel verschiedene Wirkstoffe miteinander kombiniert. Und das hat einen guten Grund, denn das HI-Virus verändert sich ständig und wird schnell gegen einzelne Wirkstoffe resistent. Mit der Kombination von mehreren Wirkstoffen kann man dies über lange Zeit verhindern.

Die Medikamente selbst unterdrücken auf verschiedene Weise die Vermehrung der HI-Viren im Körper, sodass die Infektion nicht fortschreitet und das Virus nach einiger Zeit im Blut sogar meist nicht mehr nachweisbar ist. AIDS lässt sich auf diese Weise verhindern oder rückgängig machen. Die Medikamente müssen allerdings für den Rest des Lebens eingenommen werden, denn vollständig heilen können sie die HIV-Infektion nicht.

Mittlerweise gibt es über 30 verschiedene Wirkstoffe. Die Behandlung erfolgt über die tägliche Einnahme von Tabletten oder über eine Depot-Spritze, die alle ein bis zwei Monate gegeben wird. Dabei spüren die meisten Menschen, die eine HIV-Therapie erhalten, keine oder nur sehr leichte Nebenwirkungen. Menschen mit HIV haben eine ähnliche Lebenserwartung wie Menschen ohne HIV und können ein fast normales Leben führen. Beruf, Freizeit und auch Sexualität können ohne Einschränkungen ausgelebt werden. Und auch Kinder kann man als HIV-positiver Mensch auf natürliche Weise bekommen, ohne ihre Gesundheit zu gefährden.

Je früher desto besser

Ein möglichst früher Start der Therapie ist in vielen Fällen sinnvoll! Auch deshalb sollte man bei Verdacht zeitnah einen HIV-Test machen lassen. So hat man im Falle eines Falles den besten Nutzen der Therapie.

Eine Medikamenten Packung wird einem Mann überreicht.

Schutz durch Therapie

Die in der HIV-Therapie verwendeten Medikamente sind sehr wirkungsvoll und können auch das Ansteckungsrisiko für andere deutlich verringern. Denn eine stabile und erfolgreiche HIV-Therapie unterdrückt die Vermehrung des HI-Virus im Körper und senkt die Zahl infizierter Zellen in den Körperflüssigkeiten und Schleimhäuten. Dadurch ist HIV bei erfolgreicher Therapie nicht mehr übertragbar. Erfolgreich heißt in diesem Fall: die Behandlung wirkt, die Medikamente werden regelmäßig und sorgfältig eingenommen und seit mehr als 6 Monaten sind keine Viren mehr im Blut nachweisbar. Manche Paare verzichten unter diesen Bedingungen auf ein Kondom. Wichtig bei einer solchen Entscheidung ist, dass sie gemeinsam getroffen wird und sich beide gut damit fühlen.