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HIV – Ein Rückblick

HIV und AIDS traten völlig überraschend auf – und das ist noch gar nicht so lange her. Von der Entdeckung des HI-Virus über Erfolge in der Therapie bis hin zu LIEBESLEBEN war es dennoch ein weiter Weg. Und auch wenn einiges erreicht wurde – im Rückblick zeigt sich, warum es immer noch großes Engagement und Zusammenhalt braucht, um HIV zu bekämpfen, denn das Virus gehört noch längst nicht zur Vergangenheit.

1981

Der »Morbidity and Mortality Weekly Report» des Centers for Disease Control and Prevention in Atlanta, USA, berichtet erstmalig über das Acquired Immune Deficiency Syndrome Englisch (AIDS). Die heutige Forschung zeigt, dass HIV und AIDS bereits viele Jahre früher unerkannt in kleinem Umfang verbreitet waren. 

1982

Das Robert Koch Institut beginnt, ein AIDS-Fallregister für Deutschland zu führen.

1983

Der französische Virologe Luc Montagnier und sein amerikanischer Kollege Robert Charles Gallo entdecken das HI-Virus. Die Deutsche AIDS-Hilfe wird als Dachverband lokaler AIDS-Hilfegruppen gegründet.

1984

Der erste HIV-Antikörpertest wird vorgestellt.

1985

Die erste Informationsbroschüre der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zum Thema AIDS erscheint. Sie wird in einer Postwurfsendung an alle deutschen Haushalte geschickt.

In Atlanta/USA findet die erste internationale AIDS-Konferenz statt.

In Deutschland wird der Test aller Blutprodukte auf HIV Pflicht.

1987

Das »Sofortprogramm der Bundesregierung zur Bekämpfung von AIDS« und die Kampagne »Gib AIDS keine Chance« der BZgA starten. Die Telefonberatung zu HIV und AIDS der BZgA beginnt ihre Arbeit.

Die Deutsche AIDS-Stiftung »Positiv leben«, die Nationale AIDS Stiftung und der Nationale AIDS-Beirat der Bundesregierung werden ins Leben gerufen.

1988

Der erste Welt-Aids-Tag wird von den Vereinten Nationen ausgerufen.

1990

Der TV-Spot »Supermarkt« der BZgA mit Hella von Sinnen und Ingolf Lück findet große öffentliche Beachtung und wird Kult.

1991

Die »Rote Schleife« wird zu einem weltweiten Symbol der Solidarität mit Betroffenen.

1993

Die ersten »mach's mit«-Großplakate der BZgA erregen Aufmerksamkeit. Die Plakatflächen stellt der Fachverband Aussenwerbung kostenlos zur Verfügung.

1996

Die Vereinten Nationen gründen UNAIDS.

Die Deutsche AIDS-Stiftung und die Nationale AIDS-Stiftung schließen sich zur Deutschen AIDS-Stiftung zusammen.

Der Welt-AIDS-Kongress in Vancouver feiert den medizinischen Durchbruch in Form von hochwirksamen antiretroviralen Kombinationstherapien.

2000

Die BZgA organisiert das erste Treffen der »European Public AIDS Communication«, bei dem die Verantwortlichen für die nationale AIDS-Prävention in west-, mittel- und osteuropäischen Ländern zusammenkommen.

2001

In Deutschland tritt ein neues Infektionsschutzgesetz (IfSG) in Kraft. Es ersetzt das alte »Bundes-Seuchengesetz« sowie das »Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten« und gibt der Prävention einen zeitgemäßen Rahmen.

Die Vereinten Nationen richten den »Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria« ein, mit dem weltweit Programme gegen HIV und AIDS finanziert werden.

2005

Mit dem dramatischen Anstieg der HIV-Zahlen in Osteuropa und Asien zeigen sich auch Konsequenzen für die HIV-Entwicklung in Deutschland und ganz Europa. Die Bundesregierung beschließt ihre »HIV/AIDS-Bekämpfungsstrategie«, bei der die Prävention eine herausragende Rolle spielt.

2006

Die BZgA startet eine neue Kommunikationsoffensive, die durch die finanzielle Unterstützung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung wesentlich verstärkt werden kann.

Die Telefonberatung der BZgA erweitert ihr Angebot auf eine Onlineberatung.

Das Gib Aids keine Chance Logo wird in einer Drehung zum LIEBESLEBEN Logo.

2013

Die EU-Kommission will die HIV-Prävention zukünftig deutlich verbessern. Unter Leitung der BZgA und mit Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) schließen sich 18 EU-Mitgliedstaaten in dem Projekt »Quality Action« zusammen.

2015

Das diagnostische Zeitfenster wird in Deutschland für die gängigen HIV-Labortests von 12 Wochen auf 6 Wochen herabgesetzt. Bei allen anderen Testarten beträgt die Frist für ein zuverlässiges Testergebnis weiterhin 12 Wochen.

2016

Das Bundesministeriums für Gesundheit veröffentlicht die neue »Strategie zur Eindämmung von HIV, Hepatitis B und C und anderen sexuell übertragbaren Infektionen«. Die BZgA startet eine neue integrierte HIV- und STI-Präventionskampagne – Aus »Gib AIDS keine Chance« wird LIEBESLEBEN.

Im gleichen Jahr wird die PrEP als HIV-Prophylaxe in Deutschland zugelassen.

2018

Der HIV-Selbstest für die Testdurchführung zuhause kommt frei zugänglich auf den deutschen Markt.

2019

Seit 2019 werden in Deutschland die Kosten für Medikamente zur Vorbeugung einer HIV-Infektion, der sogenannten PrEP, für Menschen mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.