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Diskriminierung und Geschlecht

»Niemand darf wegen seines Geschlechtes […] benachteiligt werden.« So steht es im Grundgesetz, das die Gleichberechtigung aller Geschlechter vorsieht. Doch leider ist es manchmal anders – Frauen und Männer sind weltweit und auch in Deutschland nicht immer gleichgestellt. Und auch nicht-binäre*, inter*- und trans*Menschen erfahren oft Diskriminierung aufgrund ihrer Geschlechtsidentität. Für eine gleichberechtigte Gesellschaft können sich aber alle engagieren – ganz egal, zu welchem Geschlecht man sich selbst zählt.

Wie ist die Situation weltweit?

Weltweit werden Frauen und Männer immer noch unterschiedlich behandelt – ob es dabei um Selbstbestimmung, um Wehrdienst oder um den Zugang zu Bildung geht. In einigen Ländern, etwa in Vatikanstadt oder in Brunei, dürfen Frauen immer noch nicht wählen. Wenn es um das Arbeiten, um die Bezahlung oder um das Familienleben geht, herrschen in nahezu jedem Land deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Und vor allem unterscheiden sich die Erwartungen, die an die jeweiligen Geschlechter und ihre Rolle in der Gesellschaft gestellt werden.

Auch trans*Menschen werden nicht überall gleichberechtigt anerkannt. So gibt es allein in Europa noch über zehn Länder, die bei der Geschlechtsangleichung von trans*Menschen eine Sterilisation vorsehen und so verhindern, dass trans*Menschen selbst entscheiden können, ob sie Kinder auf natürlichem Wege bekommen wollen oder nicht. Und auch für inter*Menschen stellt sich die Situation weltweit ähnlich dar, etwa erfolgen geschlechtszuweisende Maßnahmen bei inter*Menschen immer noch sehr häufig ohne ihre Einwilligung und ohne ihr Wissen.

LGBTIQ*

Hinter dem Kürzel LGBTIQ* stecken die englischen Worte »Lesbian, Gay, Bisexual, Trans*, Inter* und Queer«. Das Sternchen (*) am Ende verdeutlicht, dass noch mehr Menschen gemeint sind. Und so gibt es auch weitere Formen des Kürzels, etwa als LGBTQIA*, wobei das A für Asexualität steht. Doch warum trifft man immer wieder auf solche Kürzel – gerade wenn es um Diskriminierung und um Rechte geht?

Auch wenn die sexuelle Orientierung und die Geschlechtsidentität erstmal nicht viel miteinander zu tun haben, so erfahren Schwule, Lesben, Pan-, Bi- und Asexuelle oft in ähnlicher Weise Diskriminierung wie es auch bei nicht-binären*, inter*- und trans*Menschen der Fall ist. Häufig geht es dabei auch um medizinische oder um juristische Dinge. Deshalb findet man das Kürzel LGBTIQ* häufig, wenn es um gemeinsame Interessen und Ziele geht.

Doch so düster das auch aussehen mag – bei all dem sollte man nicht das Positive vergessen: So wird Gleichstellungspolitik zunehmend auch in internationalen Organisationen zu einem Thema. In der Wirtschaft und in vielen Unternehmen gibt es Bestrebungen, was die Gleichstellung von Frauen und Männern, aber auch von cis*-, trans*- und inter*Menschen angeht. Und selbst in medizinischen Zusammenhängen gibt es seit kurzem Bemühungen, die trans*- und inter*Menschen besser stellen wollen. Alles in allem ist man also zumindest auf einem guten Weg, auch wenn sicherlich noch einiges zu tun ist!

Und wie ist es in Deutschland?

In Deutschland sind Männer und Frauen rechtlich bereits seit über 50 Jahren gleichgestellt. Und dennoch gibt es auch hier immer noch Unterschiede zwischen dem, was sein sollte, und dem, was tatsächlich geschieht. Am deutlichsten zeigt sich das bei dem sogenannten Gender Pay Gap – dem Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen: So verdienen Frauen statistisch gesehen in Deutschland 2019 immer noch etwa 19 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.

Woher kommen eigentlich die Zahlen?

Es gibt verschiedene staatliche und überstaatliche Institutionen, die die rechtliche Situation, Statistiken und Umfragen rund um das Thema Geschlecht erfassen, etwa die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS), Eurostat oder das United Nations Development Programme.

Seit 2006 sind nicht-binäre*, trans* und inter*Menschen in Deutschland durch das »Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz« (AGG) vor Benachteiligung aufgrund ihres Geschlechts geschützt. Und auch sogenannte Konversionsbehandlungen sind in Deutschland in vielen Fällen, etwa bei Jugendlichen, verboten; sie beabsichtigen – unnötigerweise – die Geschlechtsidentität zu ändern oder zu unterdrücken und haben dabei sehr schädliche Wirkungen. Andere Gesetze, wie das Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag (SBGG), zeigen Fortschritte – wenngleich nicht in allen Bereichen. Auch in Deutschland bestehen also noch Lücken und es ist noch einiges zu tun!

Im Vergleich zu anderen Ländern ist Deutschland allerdings relativ weit vorne – bei den Ländern, die am meisten für die Gleichstellung leisten, liegt Deutschland auf Platz 12. Und wir können alle etwas dazu beitragen, diese Entwicklung voranzutreiben. Es lohnt sich, die eigenen Vorurteile regelmäßig zu hinterfragt, sich zu informieren und sich auch im Alltag für gleiche Rechte unabhängig des Geschlechts einzusetzen.

Wie kann ich mich gegen Diskriminierung stark machen?

Diskriminierung kann ganz unterschiedliche Formen haben und ist in unserer Gesellschaft leider immer noch verbreitet, auch im Alltäglichen. Du kannst aber lernen, sie zu erkennen und ihr zu begegnen. Je mehr du dich mit dem Thema beschäftigst, desto leichter wird es dir fallen, für dich und andere Menschen einzustehen. Und das ist wichtig, weil Diskriminierung sogar krank machen und schwerwiegende Folgen haben kann.

LIEBESLEBEN hat nachgefragt, wie gleichberechtigt für euch Frauen und Männer sind

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