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Häufige Fragen zu Schutz und Safer Sex

HIV ist nach wie vor ein wichtiges Thema. Denn auch wenn es in den letzten Jahren große Fortschritte gab, so ist eine Infektion mit dem »Human Immunodeficiency Virus« immer noch nicht heilbar. Und auch andere sexuell übertragbare Infektionen, kurz STI , sind wichtig, denn sie kommen häufig vor – so häufig, dass sich viele im Laufe ihres Lebens mindestens einmal damit anstecken. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Mit Safer Sex schützt du dich vor HIV und senkst dein Risiko, dich mit anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI) anzustecken. Dabei spielen Kondome eine ganz besondere Rolle. Also: Mach dich schlau! Die Beratung von LIEBESLEBEN hilft dir dabei, dich zu infromieren. Hier findest du dazu besonders häufige Fragen und die passenden Antworten rund um das Thema.

Kondome und Safer Sex

Ob in einer festen Beziehung oder beim »One-Night-Stand« – der Schutz vor HIV und anderen sexuell übertragbare Infektion (STI) sollten für dich ein Thema sein. Denn auch wenn du jetzt vielleicht denkst, »Das betrifft mich nicht. Sowas bekommen immer nur andere.« ist es eine Tatsache, dass sich weltweit jeden Tag ungefähr eine Million Menschen mit einer STI anstecken – ganz egal, welche sexuelle Orientierung und welches Geschlecht sie haben, ob sie in Deutschland oder im Rest der Welt leben, ob sie alt oder jung sind.

Jeder Mensch hat eigene Wünsche, wie Sex sein sollte. Vaginal, anal oder oral, von vorne oder von hinten, mit oder ohne Sexspielzeug... Manche haben ihr Leben lang mit den gleichen Sex-Praktiken Spaß, andere lieben die Abwechslung und probieren auch Neues.

Dass man sich beim Vaginal- und beim Analsex mit Kondomen vor HIV schützt und das Risiko einer Ansteckung mit anderen STI senkt – das wissen viele. Aber Sex umfasst mehr als das Eindringen von Penis in Scheide oder Po. Und auch Safer Sex ist vielfältig. Deshalb gibt es für einige Sexpraktiken auch weitere Schutzmöglichkeiten.

Wenn du direkt wissen, was für dich persönlich wichtig ist, dann mach doch einfach den Safer-Sex-Check online! Dort erfährst du direkt, wie du dich ganz persönlich vor HIV und anderen STI schützen kannst.

Die Auswahl der richtigen Kondome ist oft eine Frage des persönlichen Geschmacks. Magst du es zum Beispiel, wenn Kondome Noppen haben oder gerippt sind? Soll das Kondom vegan sein oder fair gehandelt werden? Und sind die Farbe oder der Geschmack für dich wichtig?

Eines muss aber auf jeden Fall stimmen: Das Kondom muss passen!  Hier kommt es auf die Größe, genauer gesagt die Breite, an: Wenn ein Kondom zu eng ist, reißt es schnell. Ist es hingegen zu weit, rutscht es leicht vom Penis ab und kann unter Umständen in Scheide oder Po steckenbleiben. Nur wenn ein Kondom passt, kann es optimal schützen. Und das kann man sogar fühlen! Denn wenn das Kondom gut sitzt, kannst du es leicht abrollen und spürst es beim Sex kaum. Das Motto lautet hier: Ausprobieren!

Um das passende Kondom zu finden, solltest du auf die Angabe der Breite achten. Sie befindet sich auf der Verpackung, meistens an der Außenseite. Üblich sind folgende Maße:

  • Schmale Kondome: etwa 47 oder auch 49 mm
  • Mittlere Kondome: etwa 52 oder auch 53 mm
  • Breite Kondome: etwa 55 oder auch 57 mm

Übrigens: Mit dem Kondometer von LIEBESLEBEN kannst du ganz leicht herausfinden, welche Breite für dich ideal ist.

Kondome sind sehr zuverlässig. Manchmal kommt es aber vor, dass ein Kondom reißt oder platzt – etwa wenn man fetthaltiges Gleitmittel verwendet oder wenn das Kondom beim Aufreißen der Verpackung oder beim Abrollen beschädigt wurde.  Sobald ihr ein gerissenes Kondom bemerkt, sollte der Penis herausgezogen und mit reichlich Wasser abgespült werden. Wichtig ist auch, so bald wie möglich zu urinieren, um die Harnröhre auszuspülen. Von einer Darm- oder Scheidenspülung ist allerdings abzuraten. Dabei können nämlich Verletzungen auftreten, die das Ansteckungsrisiko sogar noch erhöhen.

Nach einer Kondompanne findest du Beratung und Hilfe bei deiner Ärztin oder deinem Arzt, bei Beratungsstellen vor Ort und hier bei der Telefon- und Onlineberatung von LIEBESLEBEN.

HIV und AIDS

Über 90 Prozent der Neuinfektionen mit HIV in Deutschland gehen auf eine sexuelle Übertragung zurück. Vor allem Männer, die (auch) mit Männern Sex haben, sowie Menschen, die aus Ländern mit einer hohen HIV-Verbreitung stammen, und – in geringerem Ausmaß – Menschen, die Drogen gebrauchen und keinen Zugang zu sauberen Spritzen haben, sind von HIV betroffen. Nach Schätzungen infizieren sich knapp 20 Prozent über heterosexuelle Kontakte, also beim Sex zwischen Mann und Frau. Eine HIV-Übertragung von der Mutter auf ihr Kind kommt mittlerweile in Deutschland nur noch in Einzelfällen vor.

Bei einigen Menschen, die sich mit HIV angesteckt haben, kommt es einige Tage bis wenige Wochen nach der Ansteckung zu folgenden Beschwerden:

  • Fieber
  • grippeähnliche Symptome (Muskel- und Gliederschmerzen, allgemeines Krankheitsgefühl)
  • deutlicher Ausschlag am Körper (durch Fieber bedingte fleckige Rötung)
  • Durchfall
  • Lymphknotenschwellungen an mehreren Körperstellen

Keines dieser Symptome deutet jedoch alleine auf HIV hin! Und diese Symptome treten auch nicht immer auf. Viele Menschen, die sich mit HIV angesteckt haben, merken daher zunächst einmal nichts. Bei fast der Hälfte aller HIV-Infektionen, die neu festgestellt werden, liegt der Ansteckungszeitpunkt sogar bereits mehrere Jahre zurück. Du kannst also nicht davon ausgehen, dass du es schon merken würdest, wenn du selbst HIV hättest. Und auch deiner Partnerin oder deinem Partner kannst du nicht ansehen, ob sie oder er HIV hat.

Es gibt eine Menge Gründe, warum dir deine Partnerin oder dein Partner vielleicht nichts von ihrer oder seiner HIV-Infektion sagen würde. Zum Beispiel kann es sein, dass nicht genug Wissen über die Ansteckungswege vorhanden ist und Infektionsrisiken daher nicht richtig eingeschätzt werden. Vielleicht weiß deine Partnerin oder dein Partner aber auch einfach nicht, dass sie oder er HIV-positiv ist. Und womöglich fürchtet sich deine Partnerin oder dein Partner auch vor deiner Reaktion und möchte nicht, dass du dich zurückziehst. Deshalb kannst du dich nicht immer sicher auf die Auskünfte deiner Partnerin oder deines Partners verlassen. Und zum Glück gibt es in Deutschland auch keine gesetzliche Pflicht – jeder Mensch darf für sich selbst entscheiden, wem er von der HIV-Infektion erzählt und wem nicht.

Wenn du in einer Beziehung lebst und ihr Kondome weglassen möchtet, solltet ihr beide vorher einen HIV-Test machen und klare Absprachen darüber treffen, ob es weitere Sexualpartner gibt. Und auch bei anonymen Sexualkontakten oder bei »One-Night-Stands« ist der wichtigste Schutz nach wie vor das Kondom.

Eine Ansteckung mit HIV ist möglich, wenn infizierte Körperflüssigkeiten auf offene Wunden oder auf Schleimhäute gelangen. Da HIV in vielen Körperflüssigkeiten enthalten ist, die beim Sex eine Rolle spielen – in Sperma, Scheidenflüssigkeit, im Flüssigkeitsfilm auf der Darmschleimhaut und in (Menstruations-)Blut – kommt es vor allem bei ungeschütztem Sex zu einer Ansteckung.

HIV ist im Vergleich zu anderen Krankheitserregern jedoch ein schwer übertragbares Virus. Denn nur wenn eine ausreichende Menge von HI-Viren über Schleimhäute oder offene Wunden in den Körper gelangen, kommt es überhaupt zu einer Übertragung. Wenn du also mit einem HIV-positiven Menschen zusammen isst, in einer gemeinsamen Wohnung lebst, Bad und Toilette teilst, zusammen arbeitest, in einer Straßenbahn sitzt oder ihr gemeinsam in die Kneipe geht – in all diesen Situationen kannst du dich nicht mit HIV anstecken. Kein Risiko besteht zum Beispiel:

  • im Alltag
  • beim Anhusten oder Niesen
  • bei Insektenstichen
  • beim Küssen – auch bei Zungenküssen
  • bei engem Haut- und Körperkontakt, auch beim Schmusen und beim Petting.

Auch durch Mücken oder andere Insekten können die HI-Viren nicht von einem Menschen auf einen anderen übertragen werden.

Mit Safer Sex schützt du dich vor HIV und senkst das Risiko, dich mit anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI) anzustecken. Kondome spielen dabei eine zentrale Rolle, denn sie können beim Sex verhindern, dass möglicherweise infektiöse Körperflüssigkeiten (Sperma, Scheidenflüssigkeit, Analsekret und Blut) in den Körper gelangen. Dabei sind sie nicht nur praktisch und günstig, sondern auch sehr zuverlässig und schützen optimal vor HIV, wenn sie richtig angewendet werden.

Mittlerweile gibt es aber auch weitere Möglichkeiten, um HIV-Infektionen zu verhindern – Schutz durch Therapie und die sogenannte Prä-Expositions-Prophylaxe, kurz PrEP. Beide können in ganz bestimmten Situationen ebenfalls geeignet sein, um einer Ansteckung mit HIV – nicht jedoch mit anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI) – vorzubeugen.  

Sexuell übertragbare Infektionen (STI)

Sexuell übertragbare Infektionen (STI) sind Infektionskrankheiten wie andere auch. Und so wie jeder Mensch eine Grippe oder einen Schnupfen bekommen kann, kann sich auch jeder Mensch mit Bakterien, Viren oder Parasiten anstecken, die eine STI hervorrufen. Beim Sex werden diese Erreger zum Teil sehr leicht übertragen.

Weltweit gibt mehr als 30 verschiedene STI – darunter zum Beispiel

Manche von ihnen sind unangenehm, jedoch weitgehend harmlos. Andere hingegen können sogar lebensbedrohlich sein. Wenn STI aber frühzeitig erkannt werden, so lassen sie sich in der Regel gut behandeln.

Die Ansteckung mit einer STI kann bei den verschiedensten sexuellen Aktivitäten erfolgen – vor allem aber beim ungeschützten Vaginal- und Analsex; manchmal kommt es auch zu einer oralen Übertragung. Dabei gibt es unterschiedliche Wege, wie Bakterien, Viren oder Parasiten in den Körper gelangen können. Zum einen ist das der Kontakt mit ansteckenden Körperflüssigkeiten, wie etwa Sperma, Scheidenflüssigkeit, dem Flüssigkeitsfilm der Darmschleimhaut oder (Menstruations-)Blut. Zum anderen kann eine Infektion aber auch durch den Kontakt mit befallenen Schleimhäuten in Scheide, Penis, Po oder Mund sowie durch den Kontakt mit Hautveränderungen, etwa Herpes-Bläschen, Feigwarzen oder Syphilis-Geschwüren, erfolgen. Und manchmal kann man sich auch indirekt, etwa bei der gemeinsamen Benutzung von Sexspielzeug, anstecken. Das nennt man dann Schmierinfektion.

Allerdings gibt es auch Erkrankungen, die oft nicht beim Sex übertragen werden – obwohl das viele meinen. Vor allem Pilzinfektionen, wie die Candidose, werden meist nicht bei sexuellen Aktivitäten weitergegeben, sondern entstehen durch Hormonumstellungen, Stress oder auch durch die Einnahme von Medikamenten.

Mit Safer Sex schützt du dich vor HIV und senkst das Risiko, dich mit anderen STI anzustecken. Kondome spielen dabei eine zentrale Rolle, denn sie können beim Sex den direkten Kontakt mit infektiösen Körperflüssigkeiten, mit infektiösen Schleimhäuten und teilweise auch mit infektiösen Hautstellen verhindern. Außerdem sollten ansteckende Hautveränderungen, vor allem Herpes-Bläschen, Feigwarzen oder Syphilis-Geschwüre, nicht berührt werden. Und gegen einige STI – gegen Hepatitis A, Hepatitis B und HPV – kann man sich auch impfen lassen.

Wenn du Anzeichen für eine STI entdeckst, solltest du den Arztbesuch nicht lange vor dir herschieben. Denn STI können, gerade wenn sie rechtzeitig erkannt werden, sehr gut behandelt und oft auch komplett geheilt werden. Außerdem verhinderst du so, dass du andere Menschen ansteckst.

Verschiedene Anzeichen können darauf hindeuten, dass du dich mit einer STI angesteckt hast. Wenn du deinen Körper gut kennst, werden dir Veränderungen eher auffallen. Auf folgende Anzeichen solltest du besonders achten:

  • Ungewöhnlicher Ausfluss aus Scheide Penis oder Po sowie Zwischenblutungen 
  • Juckreiz, Ausschlag und Hautrötungen 
  • Schmerzen und Brennen beim Pinkeln 
  • Hauveränderungen und nässende Hautstellen, insbesondere Bläschen, Warzen oder Geschwüre
  • Gelbfärbung von Haut und Bindehaut 
  • Schmerzen beim Sex 
  • Grippeähnliche Anzeichen 
  • Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall

Leider sind die Anzeichen für eine STI nicht immer eindeutig. Manchmal hat man auch gar keine Symptome. Und bei einigen STI verschwinden die Beschwerden nach einiger Zeit wieder – die Erreger können dann aber weiterhin im Körper sein und deine Gesundheit schädigen. Daher kann dir nur eine Ärztin oder ein Arzt sicher sagen, ob du eine STI hast oder nicht.