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Queer in Deutschland - Wissen und Erfahrungen zu Konversionsbehandlungen

Sogenannte Konversionsbehandlungen sollen die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität unterdrücken oder ändern. Dabei schaden sie der Gesundheit der Betroffenen und können Depressionen oder sogar Suizid auslösen. In Deutschland sind sie seit dem 24. Juni 2020 mit dem Gesetz zum Schutz vor Konversionsbehandlungen unter anderem für Kinder und Jugendliche verboten – ebenso wie das Anbieten, Bewerben und Vermitteln solcher Angebote. Doch aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass der Schutz vor Konversionsbehandlungen weiterhin eine zentrale Aufgabe ist und großer Aufklärungsbedarf besteht.

Queere Identitäten werden oft angezweifelt

Die Grafik zeigt eine nach unten gebeugte Figur, die von einer schwarzflächigen Hand nach unten gedrückt wird. Daneben steht der Text »43% der Befragten wurden vorgeschlagen, ihre Geschlechtsidentität zu unterdrücken.«  In der oberen Ecke ist rechts das Symbol für Trans* sowie rot unterlegt der Hinweis »Geschlechtsidentität«. Am unteren Bildrand steht »Quelle: Onlineumfrage »Unheilbar queer?«.
Die Grafik zeigt zwei Figuren mit Röcken, die sich umarmen; über ihnen ist ein Herz. Daneben zeigt eine schwarzflächigen Hand nach rechts auf eine Figur in Hose und eine Figur in einem Rock. Unterhalb steht der Text »29% der Befragten wurden vorgeschlagen, ihre sexuelle Orientierung zu ändern.«  In der oberen Ecke ist rechts der rot unterlegte Hinweis »Sexuelle Orientierung«. Am unteren Bildrand steht »Quelle: Onlineumfrage »Unheilbar queer?««.

Queere Menschen in Deutschland erleben oft, dass ihre queere Identität infrage gestellt wird. Sie erhalten Vorschläge, ihre Geschlechtsidentität oder sexuelle Orientierung zu unterdrücken oder zu ändern. Das zeigen Ergebnisse aus der Online-Befragung »Unheilbar queer?«. 43 Prozent der Befragten wurden vorgeschlagen, ihre Geschlechtsidentität zu unterdrücken, und 29 Prozent wurden nahegelegt, ihre Geschlechtsidentität zu verändern. Den Vorschlag, ihre sexuelle Orientierung zu unterdrücken, erhielten 32 Prozent. 29 Prozent wurden aufgefordert, sie zu verändern.

Solche Versuche, die Geschlechtsidentität oder sexuelle Orientierung einer Person zu beeinflussen werden jedoch nicht immer erkannt. So waren sich ein Teil der Befragten unsicher, ob ihnen jemals nahegelegt wurde, ihre Geschlechtsidentität zu unterdrücken (25 Prozent) oder zu verändern (20 Prozent). Ebenso waren sich Befragte unsicher, ob ihnen vorgeschlagen wurde, ihre sexuelle Orientierung zu unterdrücken (22 Prozent) oder zu ändern (17 Prozent).

Diese Unsicherheiten haben auch Bedeutung, wenn es um das Erkennen von Konversionsbehandlungen geht. Eine mögliche Erklärung ist hier, dass die tatsächliche Absicht des Angebots verschleiert wird. Denn sogenannte Konversionsbehandlungen verstecken sich häufig hinter pseudo-wissenschaftlichen Begriffen und Anbietende solcher Behandlungen treten anfänglich oft sehr freundlich und verständnisvoll auf. LIEBESLEBEN informiert daher umfassend darüber, wie man Konversionsbehandlungen erkennt.

»Unheilbar queer?«: Erfahrungen der Community

Die Online-Befragung »Unheilbar queer? – Erfahrungen mit queerfeindlichen Haltungen in Deutschland« ist eine Teilstudie des von LIEBESLEBEN unterstützten Projekts »Konversionsbehandlungen: Kontexte. Praktiken. Biografien.« von Mosaik Deutschland e. V. in Kooperation mit dem Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg. Über 3.500 Personen zwischen 18 und 70 Jahren, die sich als lesbisch, schwul, bisexuell, trans*, inter*, queer, nicht-binär*, aromantisch, asexuell oder als Teil der Community verstehen, haben Fragen zu ihren Erfahrungen mit Queerfeindlichkeit sowie Konversionsbehandlungen auf Deutsch oder Englisch beantwortet.

Mit über 100 Fragen wurden umfassende Informationen unter anderem zu Ideen, Überzeugungen, Annahmen, zur Auseinandersetzung mit der eigenen queeren Identität sowie zum Erleben von Handlungen erhoben, die als Konversionsbehandlungen verstanden werden können. Da sich sogenannte Konversionsbehandlungen bezüglich der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität unterscheiden können, wurden die Erlebnisse separat abgefragt.

»Unheilbar queer?« ist eine der ersten systematisierten Erhebungen zum Thema Queerfeindlichkeit mit dem Fokus auf Konversionsbehandlungen in Deutschland. Ein großer Community-naher Beirat begleitet und unterstützt das Projekt.

Statement zu den Zielen der Studie »Konversionsbehandlungen: Kontexte. Praktiken. Biografien.«

»Die Studie hat mehrere Ziele. Einerseits geht es uns darum, erste belastbare empirische Daten für die Situation in der Bundesrepublik zu erheben. Dazu kommt noch, dass queere Themen auch in der Wissenschaft oft eher als Randerscheinung auftreten. Deshalb gibt es bisher kaum wissenschaftliche Studien zu queeren Themen an sich. Unsere Studie ist die erste überhaupt, die Daten über Betroffene und Überlebende, über Praktiken und Akteur*innen, aber auch über die Wege, die queere Personen zu Konversionsbehandlungen führen, erhebt. Und das durchaus erfolgreich mit über 3.500 Befragten.

Durch diese große Teilnahme und durch die unterschiedlichen Teilstudien kann so ein erstes, sicherlich noch nicht komplettes, aber doch hilfreiches Bild entstehen. Daraus können dann weitere Maßnahmen und Angebote abgeleitet und weiterentwickelt werden. Es muss aber auch weiter an queeren Themen geforscht werden. Und hoffentlich motiviert unsere Studie auch weitere wissenschaftliche Projekte.«, sagt Dr. Klemens Ketelhut, Projektleiter der Studie »Konversionsbehandlungen: Kontexte. Praktiken. Biografien.«

Queerfeindlichkeit ist in vielen Kontexten präsent

Auf der Grafik steht »Kontexte, in denen die Änderung oder Unterdrückung der Geschlechtsidentität vorgeschlagen wurde.« Darüber ist eine nach unten gebeugte Figur, die von einer schwarzflächigen Hand nach unten gedrückt wird, abgebildet. Um die Figur herum sind verschiedene Zahlen und orangeflächige Symbole angeordnet:  »28% Beratung/Psychotherapie« mit einer Sprechblase, »60% Familie« mit einem Haus, »13% Klinik« mit einem Krankenhaus, »10% religiöse Gemeinde/Gemeinschaft« mit einem Kreuz, Davidstern und  Halbmond mit Stern sowie »19% Schule« mit einer Schultafel. In der oberen Ecke ist rechts das Symbol für Trans* sowie rot unterlegt der Hinweis »Geschlechtsidentität«. Am unteren Bildrand steht »Quelle: Onlineumfrage »Unheilbar queer?, Mehrfachnennungen möglich.«.
Die Grafik zeigt zwei Figuren mit Röcken, die sich umarmen; über ihnen ist ein Herz. Darunter zeigt eine schwarzflächigen Hand nach unten rechts auf eine Figur in Hose und eine Figur in einem Rock. Darüber steht der Text »Vorschläge zur Änderung oder Unterdrückung der sexuellen Orientierung kamen von…«. Um die schwarzflächige Hand sind verschiedene Zahlen angeordnet: »10% Lehrer*innen oder Erzieher*innen«, »6% Psychotherapeut*innen«, »30% Freund*innen«, »47% Eltern«, »28% weiteren Familienangehörigen« und »5% Ärzt*innen«. In der oberen Ecke ist rechts der rot unterlegte Hinweis »Sexuelle Orientierung«. Am unteren Bildrand steht »Quelle: Onlineumfrage »Unheilbar queer?«; Mehrfachnennungen möglich.«.

Um zu verstehen, wie es zu Queerfeindlichkeit kommt und wie man dem entgegenwirken kann, ist es wichtig zu wissen, wie diese geäußert wird und in welchen Settings sie verortet ist. Auch hierzu können aktuelle Forschungsdaten aus der Umfrage »Unheilbar queer?« eine erste Antwort geben.

So zeigt sich, dass Vorschläge zur Änderung oder Unterdrückung der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität aus sehr unterschiedlichen Kontexten kommen – etwa aus dem persönlichen Umfeld, aber zum Beispiel auch von Fachkräften. Die Teilnehmenden der Umfrage »Unheilbar queer?« erhielten solche Vorschläge im Kontext religiöser Gemeinden und Gemeinschaften, in der Klinik, in der Schule, bei der Beratung oder der Psychotherapie und sogar in der Familie. Und ihnen wurden dort entsprechende Handlungen etwa von Eltern, sonstigen Familienangehörigen, aber auch von Freund*innen, Lehrer*innen, Erzieher*innen, Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen empfohlen.

Das zeigt, dass Queerfeindlichkeit, aber etwa auch die Annahme einer Änderbarkeit queerer Identitäten sehr weitläufig präsent sind und leider nach wie vor in sehr vielen Settings vorkommen. Deshalb entwickelt LIEBESLEBEN unterschiedliche Maßnahmen zum Schutz vor Konversionsbehandlungen, die etwa auch Eltern oder Fachkräfte ansprechen, und steht auch mit der Telefon- und Onlineberatung Fachkräften sowie Personen aus dem persönlichen Umfeld zur Seite.

Einstellungen von Psychotherapeut*innen und Seelsorgenden zu Konversionsbehandlungen gehen stark auseinander

Auf der Grafik steht oben der Text »Dass es keine Umstände gebe, unter denen eine Veränderung oder Umlenkung homosexueller Gefühle gerechtfertigt ist, geben an:«. Darunter sind zwei unterschiedlich lange hellblaue Säulen abgebildet. Die eine Säule ist mit »78%« überschrieben. Unter ihr steht »Psychotherapeut*innen« und es ist eine Sprachblase abgebildet. Die andere Säule ist mit »68%« überschrieben. Unter ihr steht »Seelsorgende« und es sind zwei zusammengelegte Hände abgebildet. Auf der rechten Seite der Grafik steht »Anders sehen das jedoch:«. Darunter sind zwei Säulen in schwarzer Farbe abgebildet. Die eine Säule ist mit »14%« überschrieben. Unter ihr steht »Psychotherapeut*innen« und es ist eine Sprachblase abgebildet. Die andere Säule ist mit »32%« überschrieben. Unter ihr steht »Seelsorgende« und es sind zwei zusammengelegte Hände abgebildet. In der oberen Ecke steht in rot hinterlegt der Hinweis »Sexuelle Orientierung«. Am unteren Bildrand steht »Quelle: Befragung des UKE im Auftrag der BZgA«.
Auf der Grafik steht der Text »Haben Kenntnis darüber, dass Kolleg*innen Konversionsbehandlungen durchgeführt haben: «. Links darunter steht »6% Psychotherapeut*innen». Daneben ist eine hellblaue Sprechblase abgebildet. Rechts steht »23% Seelsorgende». Daneben sind zwei zusammengelegte Hände in hellblau abgebildet. In der oberen Ecke steht in rot hinterlegt der Hinweis »Sexuelle Orientierung«. Am unteren Bildrand steht »Quelle: Befragung des UKE im Auftrag der BZgA«.

Einen Einblick in die Einstellungen und den Kenntnisstand zweier von Betroffenen genannten Gruppen – Psychotherapeut*innen und Seelsorgenden – geben Daten, die das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) im Auftrag der BZgA erhoben hat.

Hierbei zeigt sich positiv, dass 78 Prozent der befragten Psychotherapeut*innen und 68 Prozent der Seelsorgenden keine Umstände sehen, die – in Anbetracht des Wissensumfangs über Homosexualität und Behandlungsmethoden zur Veränderung oder Umlenkung homosexueller Gefühle – eine solche Behandlung rechtfertigen. 14 Prozent der Psychotherapeut*innen und 32 Prozent der Seelsorgenden waren hingegen der Meinung, dass es durchaus Umstände geben könne, in denen Konversionsbehandlungen gerechtfertigt wären. 23 Prozent der befragten Seelsorgenden hatten zudem sogar Kenntnis von sogenannten Konversionsbehandlungen, die zu einem kleinen Teil auch nach dem Inkrafttreten des KonvBehSchG von Kolleg*innen durchgeführt wurden.

Die Ergebnisse der Befragung zeigen demnach ein ambivalentes Bild. Wenngleich einiges auf positive Entwicklungen hindeutet, besteht nach wie vor ein Aufklärungsbedarf, der spezifisch auch Fachkräfte betrifft.

UKE-Erhebung zur Perspektive von Fachkräften

Im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) das Gesetz zum Schutz vor Konversionsbehandlungen unter besonderer Berücksichtigung der Informations- und Beratungsangebote der BZgA untersucht. Insgesamt rund 600 Psychotherapeut*innen sowie Seelsorgende in Hamburg und Schleswig-Holstein befragte das UKE dafür nach ihren Einstellungen und Erfahrungen zu sogenannten Konversionsbehandlungen sowie dem entsprechenden Gesetz.

Die Befragung der psychotherapeutischen und seelsorgerischen Fachkräfte, aber auch Anfragen bei der Ärzte- und Psychotherapeutenkammer und die Auswertung der Beratungsanfragen von LIEBESLEBEN weisen dabei auf die Existenz von Konversionsbehandlungen hin. Zudem zeigen sie, dass es der weiteren Bekanntmachung des Gesetzes bedarf, um dessen Ziele – Konversionsbehandlungen verhindern, Selbstbestimmung und Interessen der betroffenen Menschen stärken und gesellschaftliche Diskriminierung bekämpfen – dauerhaft zu erreichen.

Statement zur Wichtigkeit und zum Nutzen der Studienergebnisse

»Forschungsarbeiten, wie das Projekt »Konversionsbehandlungen: Kontexte. Praktiken. Biografien.«, zu dem auch die Studie »Unheilbar queer?« gehört, aber auch andere Erhebungen, wie sie die BZgA beauftragt hat, sind sehr relevant. Sie machen queerfeindliche Erfahrungen sichtbar und zeigen, dass auch Konversionsbehandlungen nach wie vor ein sehr wichtiges Thema sind. Außerdem verdeutlichen diese Forschungsarbeiten, wie notwendig Angebote wie das von LIEBESLEBEN bzw. der BZgA sind und welche großen Bedarfe zur Aufklärung über sexuelle und geschlechtliche Vielfalt sowie über die Gefahren von Konversionsbehandlungen bestehen.

Konkret lassen sich mit den Forschungsergebnissen verschiedene Angebote zur Gesundheitsförderung und Prävention weiterentwickeln, zum Beispiel im Bereich des survivor supports, also zur Unterstützung von Opfern von Konversionsbehandlungen. Aber es sollen auch Fachkräfte und Strukturen, wie zum Beispiel im öffentlichen Gesundheitsdienst, angesprochen werden. Und nicht zuletzt bieten die Forschungsergebnisse auch eine solide Basis, um die gesetzlichen Regelungen zu überprüfen.«, sagt Dr. Johannes Breuer, stellvertretende Referatsleitung bei der BZgA mit dem Schwerpunkt Schutz vor Konversionsbehandlungen.

Beispiele für »Umpolungsversuche«

Auf der Grafik steht oben der Text »Vorschläge, um die sexuelle Orientierung zu ändern bzw. zu unterdrücken: «. Darunter steht »52% der Befragten wurden mehrmals oder sogar immer wieder vorgeschlagen, eine gegengeschlechtliche Person zu daten.«. Daneben sind in lila zwei Personen abgebildet, die nebeneinander auf einer Bank sitzen. Eine Person der beiden trägt ein Kleid. Darunter steht »50% der Befragten wurden mehrmals oder sogar immer wieder empfohlen, sich an »typisch männlichen« (z.B. Fußball) oder »typisch weiblichen« (z.B. Shopping) Aktivitäten zu beteiligen.«. Daneben ist in lila Farbe eine Person abgebildet, die einen Ball schießt, und eine Person mit einem Kleid, die zwei Einkaufstüten trägt. Darunter steht »33% der Befragten wurden mehrmals oder sogar immer wieder vorgeschlagen, zu versuchen, Sex mit einer gegengeschlechtlichen Person zu haben.«. Daneben sind lilaflächig zwei Personen abgebildet, die ineinander verschlungen stehen. In der oberen Ecke steht in rot hinterlegt der Hinweis »Sexuelle Orientierung«. Am unteren Bildrand steht »Quelle: Onlineumfrage »Unheilbar queer?«.
Auf der Grafik steht oben der Text »Vorschläge um die Geschlechtsidentität zu ändern bzw. zu unterdrücken: «. Darunter steht »78% der Befragten wurden mehrmals oder sogar immer wieder vorgeschlagen, sich entsprechend des bei der Geburt zugewiesenen Geschlechts zu kleiden.«. Daneben sind orangeflächig ein Kleid und eine Kappe abgebildet. Darunter steht »81% der Befragten wurden mehrmals oder sogar immer wieder vorgeschlagen, ihr Verhalten an gesellschaftliche Erwartungen an das bei der Geburt zugewiesene Geschlecht anzupassen.«. Daneben sind zwei orangeflächige Personen abgebildet. Die eine Person ist etwas größer und hat die Hände in den hinteren Hosentaschen stecken. Die andere Person trägt ein Kleid. Darunter steht »46% der Befragten sollten mehrmals oder sogar immer wieder beweisen, dass sie »wirklich trans*« sind.«. Daneben ist eine Kombination aus Venus- und Marssymbol mit einem zusätzlichen »Arm« in oranger Farbe abgebildet. In der oberen Ecke steht in rot hinterlegt der Hinweis »Geschlechtsidentität«. Am unteren Bildrand steht »Quelle: Onlineumfrage »Unheilbar queer?«.

Nicht nur, dass Queerfeindlichkeit und die Annahme einer Änderbarkeit der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität nach wie vor präsent ist – queere Menschen erhalten auch unterschiedliche Vorschläge, um ihre queere Identität zu unterdrücken oder zu ändern. Dabei wird mehrfach teils massiv in die Selbststimmung eingegriffen und persönliche Grenzen werden übergangen.

Die vorgeschlagenen Handlungen zur Änderung oder Unterdrückung der Geschlechtsidentität reichen von der Aufforderung, sich entsprechend des bei der Geburt zugewiesenen Geschlechts zu kleiden – 78 Prozent der Teilnehmenden wurden dies mehrmals oder immer wieder vorgeschlagen –  bis zur Forderung, zu beweisen, dass sie »wirklich trans*« sind – 46 Prozent erlebten das mehrmals oder sogar immer wieder. Zudem wurden 81 Prozent mehrfach oder sogar immer wieder aufgefordert, ihr Verhalten an gesellschaftliche Erwartungen an das bei der Geburt zugewiesene Geschlecht anzupassen.

Zur Unterdrückung oder Änderung ihrer sexuellen Orientierung wurden 52 Prozent der Befragten mehrmals oder immer wieder nahegelegt, eine gegengeschlechtliche Person zu daten. 50 Prozent erhielten mehrfach oder immer wieder die Empfehlung, sich an »typisch männlichen« Aktivitäten wie Fußball oder »typisch weiblichen« Aktivitäten wie Shoppen zu beteiligen. Und 33 Prozent der Befragten wurden mehrmals oder sogar immer wieder vorgeschlagen, zu versuchen, Sex mit einer gegengeschlechtlichen Person zu haben.

LIEBESLEBEN unterstützt queere Menschen

Vorschläge wie diese zeigen, dass es großen Aufklärungsbedarf zu sexuellen Orientierungen, zu geschlechtlicher Vielfalt und – insbesondere – zu sogenannten Konversionsbehandlungen gibt. Menschen, denen Konversionsbehandlungen vorgeschlagen wurden, die Fragen rund um die Themen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt haben oder sich auch persönlichen Austausch wünschen, finden Unterstützung bei der LIEBESLEBEN-Beratung. Das qualifizierte Team berät online und telefonisch unter (0221) 89 92 876 kostenfrei und anonym auf Deutsch, Arabisch, Englisch, Russisch, Türkisch und Ukrainisch.

  • Coming-Out-Day 2023:BZgA-Initiative LIEBESLEBEN informiert Eltern zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt

    Zum Coming Out Day am 11. Oktober 2023 stellt die Initiative LIEBESLEBEN der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ihr neues Informationsangebot für Eltern und andere Fürsorgepersonen vor: Unter www.liebesleben.de/eltern finden nun alle Personen, die Erziehungsverantwortung tragen, ausführliche Informationen zu Sexualität, zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt und zum Schutz vor Konversionsbehandlungen.

    Format: PDF, 68.68 KB

    Medientyp: Hintergrundinformationen

    Datum: 11.10.2023

    Herunterladen : Coming-Out-Day 2023:BZgA-Initiative LIEBESLEBEN informiert Eltern zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt (PDF, 68.68 KB)
  • Presseinformation zu neuen Forschungsergebnissen über Queerfeindlichkeit und Konversionsbehandlungen

    Am 24. Juni 2020 ist das Gesetz zum Schutz vor Konversionsbehandlungen (KonvBehSchG) in Kraft getreten. Seitdem sind diese schädlichen Pseudo-Therapien, welche die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität unterdrücken oder ändern sollen, unter anderem für Kinder und Jugendliche verboten – ebenso das Anbieten, Bewerben und Vermitteln solcher Angebote. Trotzdem sind Konversionsbehandlungen weiterhin ein wichtiges Thema, was auch damit zusammenhängt, dass Queerfeindlichkeit nach wie vor präsent ist. Drei Jahre seit dem Inkrafttreten des Gesetzes zum Schutz vor Konversionsbehandlungen stellt die BZgA-Initiative LIEBESLEBEN Forschungsergebnisse zur aktuellen Situation in Deutschland vor.

    Format: PDF, 68.21 KB

    Medientyp: Hintergrundinformationen

    Datum: 20.06.2023

    Herunterladen : Presseinformation zu neuen Forschungsergebnissen über Queerfeindlichkeit und Konversionsbehandlungen (PDF, 68.21 KB)
  • IDAHOBIT* 2023: BZgA-Initiative LIEBESLEBEN informiert in fünf weiteren Sprachen

    Die Initiative LIEBESLEBEN der BZgA stellt zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT*) am 17. Mai 2023 ihr Informations- und Beratungsangebot in fünf weiteren Sprachen zur Verfügung. Auf der Website liebesleben.de finden sich Hintergrundinformationen und Tipps rund um sexuelle und geschlechtliche Vielfalt sowie den Schutz vor Konversionsbehandlungen künftig auch auf Arabisch, Englisch, Russisch, Türkisch und Ukrainisch.

    Format: PDF, 79.34 KB

    Medientyp: Hintergrundinformationen

    Datum: 08.05.2023

    Herunterladen : IDAHOBIT* 2023: BZgA-Initiative LIEBESLEBEN informiert in fünf weiteren Sprachen (PDF, 79.34 KB)
  • Coming-Out-Day 2022: LIEBESLEBEN-Angebote zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt

    Die Initiative LIEBESLEBEN zur Förderung sexueller Gesundheit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet Informationen, Materialien und Beratung rund um Themen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt sowie zum Schutz vor Konversionsbehandlungen.

    Format: PDF, 101.10 KB

    Medientyp: Hintergrundinformationen

    Datum: 28.09.2022

    Herunterladen : Coming-Out-Day 2022: LIEBESLEBEN-Angebote zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt (PDF, 101.10 KB)
  • Coming-Out-Day 2022: BZgA-Initiative LIEBESLEBEN unterstützt bei Anliegen rund um sexuelle und geschlechtliche Vielfalt

    Der Coming-Out-Day am 11. Oktober ermutigt, Vielfalt sichtbar zu leben. Doch ein Coming-out ist für viele Menschen auch heute noch nicht immer leicht. Denn nach wie vor werden lesbische, schwule, bi, trans*, inter*, nichtbinäre* und queere Menschen diskriminiert. Die Initiative LIEBESLEBEN der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unterstützt deshalb die LGBTIQ*-Community, ihre Umfelder sowie Fachkräfte beim Coming-out-Prozess und bei vielen weiteren Fragen zum Thema sexuelle und geschlechtliche Vielfalt.

    Format: PDF, 83.97 KB

    Medientyp: Hintergrundinformationen

    Datum: 28.09.2022

    Herunterladen : Coming-Out-Day 2022: BZgA-Initiative LIEBESLEBEN unterstützt bei Anliegen rund um sexuelle und geschlechtliche Vielfalt (PDF, 83.97 KB)
  • Vorschaubild zur Pressemitteilung über eine Telefonberatung zum Schutz vor Konversionsbehandlungen

    IDAHOBIT* 2022: Presseinformation zur neuen Telefonberatung zum Schutz vor Konversionsbehandlung

    Zum IDAHOBIT* – dem Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie – am 17. Mai 2022 ergänzt die Initiative LIEBESLEBEN der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ihr Onlineberatungsangebot um eine Telefonberatung zum Schutz vor Konversionsbehandlungen sowie zur Aufklärung über sexuelle und geschlechtliche Vielfalt.

    Format: PDF, 66.98 KB

    Medientyp: Hintergrundinformationen

    Datum: 12.05.2022

    Herunterladen : IDAHOBIT* 2022: Presseinformation zur neuen Telefonberatung zum Schutz vor Konversionsbehandlung (PDF, 66.98 KB)
  • IDAHOBIT* 2022: Infoblatt zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt und zum Schutz vor Konversionsbehandlungen

    Was ist der IDAHOBIT*? Was sind Konversionsbehandlungen und wie erkennt man sie?

    Format: PDF, 311.67 KB

    Medientyp: Hintergrundinformationen

    Datum: 12.05.2022

    Herunterladen : IDAHOBIT* 2022: Infoblatt zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt und zum Schutz vor Konversionsbehandlungen (PDF, 311.67 KB)
  • Vorschaubild zu ausgewählten Fragen und Antworten über den Schutz vor Konversionsbehandlungen

    IDAHOBIT* 2022: 3 Fragen und Antworten zum Schutz vor Konversionsbehandlungen

    Warum sind Konversionsbehandlungen gefährlich? Welchen Auftrag hat die BZgA bei dem Thema Schutz vor Konversionsbehandlungen? Wie ist das Beratungsangebot der Initiative LIEBESLEBEN aufgebaut?

    Format: PDF, 74.72 KB

    Medientyp: Hintergrundinformationen

    Datum: 12.05.2022

    Herunterladen : IDAHOBIT* 2022: 3 Fragen und Antworten zum Schutz vor Konversionsbehandlungen (PDF, 74.72 KB)
  • Infoblatt IDAHOBIT* & sexuelle und geschlechtliche Vielfalt

    Der internationale Aktionstag IDAHOBIT* macht darauf aufmerksam, dass Menschen tagtäglich und weltweit immer noch Vorurteilen und Diskriminierungen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität ausgesetzt sind. Die Abkürzung steht für: International Day Against Homophobia, Biphobia, Interphobia and Transphobia. Der IDAHOBIT* findet jedes Jahr am 17. Mai statt.

    Format: PDF, 103.62 KB

    Medientyp: Hintergrundinformationen

    Datum: 12.05.2021

    Herunterladen : Infoblatt IDAHOBIT* & sexuelle und geschlechtliche Vielfalt (PDF, 103.62 KB)
  • Forschungsergebnisse belegen: Konversionsbehandlungen auch drei Jahre nach Verbot weiterhin Thema

    Pseudo-Therapien, welche die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität unterdrücken oder ändern sollen – sogenannte Konversionsbehandlungen – sind auch drei Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes zum Schutz vor Konversionsbehandlungen (KonvBehSchG) noch immer präsent. Das zeigen die ersten Ergebnisse der Online-Befragung »Unheilbar queer? – Erfahrungen mit queerfeindlichen Haltungen in Deutschland« und Daten, die das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) im Auftrag der Initiative LIEBESLEBEN der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Rahmen einer Fachkräftebefragung erhoben hat.

    Format: PDF, 150.61 KB

    Medientyp: Pressemitteilung

    Datum: 20.06.2023

    Herunterladen : Forschungsergebnisse belegen: Konversionsbehandlungen auch drei Jahre nach Verbot weiterhin Thema (PDF, 150.61 KB)
  • IDAHOBIT* 2022: BZgA-Initiative LIEBESLEBEN startet Telefonberatung zum Schutz vor Konversionsbehandlung

    Zum Schutz vor Konversionsbehandlungen können sich Interessierte künftig auch telefonisch beraten lassen: Darauf weist die Initiative LIEBESLEBEN zur Förderung sexueller Gesundheit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) anlässlich des IDAHOBIT* – dem Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie – am 17. Mai hin…

    Format: PDF, 133.05 KB

    Medientyp: Pressemitteilung

    Datum: 12.05.2022

    Herunterladen : IDAHOBIT* 2022: BZgA-Initiative LIEBESLEBEN startet Telefonberatung zum Schutz vor Konversionsbehandlung (PDF, 133.05 KB)
  • 17. Mai IDAHOBIT*: BZgA-Initiative LIEBESLEBEN informiert über Gefahren von Konversionsbehandlungen

    Der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT*) am 17. Mai 2021 macht auf Diskriminierungen gegenüber sexueller und geschlechtlicher Vielfalt aufmerksam. Zu diesem Anlass informiert LIEBESLEBEN, eine Initiative der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Förderung sexueller Gesundheit, zu den Gefahren sogenannter Konversionsbehandlungen.

    Format: PDF, 118.77 KB

    Medientyp: Pressemitteilung

    Datum: 12.05.2021

    Herunterladen : 17. Mai IDAHOBIT*: BZgA-Initiative LIEBESLEBEN informiert über Gefahren von Konversionsbehandlungen (PDF, 118.77 KB)
  • Sexuelle Identität und psychische Gesundheit stärken - BZgA klärt über die Gefahren von Konversionstherapien auf

    Noch immer erfahren Menschen Vorurteile und Diskriminierungen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer geschlechtlichen Identität. Darauf macht die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum IDAHOBIT*, dem Internationalen Tag gegen Homo- und Bi-, Inter- und Trans-Phobie, am 17. Mai 2020 aufmerksam. Das Datum des internationalen Aktionstages IDAHOBIT wurde zur Erinnerung an den 17. Mai 1990 gewählt. An diesem Tag strich die WHO Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel für Krankheiten. Aktuell kommt ein weiterer wichtiger Meilenstein zur Entstigmatisierung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt hinzu: Am 07. Mai 2020 hat der Deutsche Bundestag ein Verbot sogenannter Konversionstherapien beschlossen. Das Verbot richtet sich gegen vermeintliche Behandlungen, die darauf abzielen sollen, die sexuelle Orientierung oder die geschlechtliche Identität einer Person zu ändern oder zu unterdrücken.

    Format: PDF, 203.28 KB

    Medientyp: Pressemitteilung

    Datum: 15.05.2020

    Herunterladen : Sexuelle Identität und psychische Gesundheit stärken - BZgA klärt über die Gefahren von Konversionstherapien auf (PDF, 203.28 KB)
  • BZgA bietet Hilfe beim Coming-out

    Neue BZgA-Broschüren für Jugendliche und Eltern zum Thema »Sexuelle Vielfalt und Coming-out«

    Format: PDF, 163.55 KB

    Medientyp: Pressemitteilung

    Datum: 09.10.2018

    Herunterladen : BZgA bietet Hilfe beim Coming-out (PDF, 163.55 KB)