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Sexualaufklärung bei Jugendlichen

Vom berühmten ersten Mal bis hin zum Schutz vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI) - wenn es um die Sexualaufklärung bei Jugendlichen geht, spielen eine ganze Reihe von Themen eine Rolle. Und nicht nur die thematischen Schwerpunkte sind dabei zu beachten, es kommt auch auf einen altersgemäßen und geschlechtergerechten Zugang an.

Mädchen lächelt gut gelaunt.

Sexualaufklärung bei Jugendlichen – Wann und wie?

Sexualaufklärung ist Bestandteil des schulischen Bildungsauftrags und der Curricula. Kinder und Jugendliche haben damit das Recht auf eine altersgemäße Sexualaufklärung. Sie kennen Ihre Jugendlichen am besten und können damit einschätzen, wann der richtige Zeitpunkt ist.

Die meisten pädagogisch Tätigen entscheiden sich für eine HIV- und STI-Aufklärung in der Pubertät, bevor Jugendliche ihre ersten sexuellen Erfahrungen machen. Methodisch gibt es eine Vielzahl von Zugängen, die sich bewährt haben. Wählen Sie die Methode aus, mit der Sie sich selbst wohlfühlen - nur so können Sie authentisch sein. Eine Hilfestellung bei der Auswahl kann Ihnen der Methodenfinder von LIEBESLEBEN sein – hier können sie gezielt anhand des Alters oder der Gruppengröße eine Auswahl treffen.

Junges, heterosexuelles Paar lacht sich gut gelaunt an.

Geschlechtergerechte Sexualaufklärung

Gerade in der Arbeit mit Jugendlichen kommt es auf einen geschlechtergerechten Zugang an. Und ob Sie wollen oder nicht: Ihr eigenes Rollenverständnis hat dabei auch eine wichtige Bedeutung, denn es dient Jugendlichen als Vorbild. Ihr Rollenverständnis prägt somit die Identitätsentwicklung der Jugendlichen mit. Daneben gibt es jedoch noch andere Ideen von Geschlecht, zum Beispiel von Weiblichkeit und Männlichkeit. Die Kunst ist, bei sich zu bleiben und andere Ideen zugleich nicht zu werten. Dafür ist es notwendig, das eigene Rollenverständnis auf Klischees und Vorurteile zu hinterfragen: Was ist für Sie »typisch« männlich oder »typisch« weiblich? Welche Verhaltensweisen sind Ihrer Meinung nach für Männer und welche für Frauen »richtig«? Wie stehen Sie zu Inter- oder Transgeschlechtlichkeit? Und welche Bedeutung messen Sie Geschlecht überhaupt zu?

Achten Sie in Ihrer Präventionsarbeit darauf, alle Jugendlichen gleichermaßen zu beteiligen. Um ein offenes Gespräch zu ermöglichen, kann es hilfreich sein, Mädchen und Jungen zu trennen. Das erhöht auch die Neugier, nachher zu erfahren, was in der jeweils anderen Gruppe besprochen wurde. Bedenken Sie aber auch: Nicht jeder Mensch identifiziert sich mit dem Geschlecht, welches von außen zugeordnet wird. Eine Trennung nach Geschlechtern kann somit auch nachteilig sein – auch hier kommt es auf Ihr Fingerspitzengefühl an!